Workshop

04.12.2001 "Veränderungen im Servicebereich des Maschinenbaus"

Zunehmender Rationalisierungsdruck, neue Instandhaltungskonzepte sowie strategische Service-Kooperationen verändern die Anforderungen an den Service des Maschinenbaus. So lauteten die Themen, die auf dem Workshop der IGM Region Stuttgart für die Betriebsräte des regionalen, kfz-bezogenen Maschinenbau diskutiert worden sind.

Der wachsende Rationalisierungsdruck wird auch am Service nicht vorbei gehen. Standardisierung und Modularisierung werden zunehmen. Das hat Auswirkungen auf die strategische Verortung des Maschinenbaus, aber auch auf die Qualifikationsanforderungen in Service und Instandhaltung, so schätzt Frank Iwer (IMU-Institut Stuttgart) die Entwicklungen ein.

Neue Instandhaltungskonzepte, wie sie etwa zur Zeit bei DaimlerChrysler eingeführt werden, bergen die Gefahr von Tätigkeitsverdichtung (Bündelung von know-how) und Rationalisierung, so Rolf Kappi (Betriebsrat DaimlerChrysler). Aber auch das Anforderungsprofil an die Maschinen ändert sich: es werden zunehmend wartungsfreundliche, d.h. standardisierte und modularisierte Bauelemente vorausgesetzt. Zunehmen wird auch die Verzahnung von technikzentrierten Funktionen: Instandhaltung und Produktio werden künftig zusammen die Wartungsstrategie bestimmen und die ISH wird in die Beschaffung einbezogen werden und damit das Anlagenkonzept mitbestimmen.

Erste Erfahrungen, so berichtet Werner Seng (Betriebsrat Schuler Pressen), werden mittlerweile auch mit strategischen Service-Kooperationen, wie bspw. den Global Machine Tool Services gemacht. So funktionieren sie nur zwischen komplementären Unternehmen, die vom Produktangebot nicht untereinander konkurrieren. Anderenfalls ist das Risiko von Know-How-Abfluss zu groß. Der Abfluss von Produktionswissen ist auch das unkalkulierbare Risiko bei der Schulung ausländischer Serviceleute, auch wenn die Kosten niedrig und die Verfügbarkeit hoch ist.

Offen geblieben sind Fragen zur Überalterung der Belegschaften, zum Fachkräftemangel und zur Qualifizierung, die auf dem nächsten Workshop im 2. Quartal 2002 behandelt werden sollen.

Letzte Änderung: 21.11.2007