IG Metall Stuttgart stellt sich neu auf

Delegiertenversammlung

17.11.2018 Die Delegiertenversammlung der IG Metall Stuttgart hat Nadine Boguslawski zur Ersten Bevollmächtigten gewählt. Sie wird ab 1. Januar 2019 Nachfolgerin von Uwe Meinhardt.

Die Delegiertenversammlung der IG Metall Stuttgart hat Nadine Boguslawski am Samstag zur Ersten Bevollmächtigten der örtlichen Geschäftsstelle gewählt. Sie wird ab 1. Januar 2019 Nachfolgerin von Uwe Meinhardt, der die Leitung des Funktionsbereichs Grundsatzfragen und Gesellschaftspolitik beim Vorstand der IG Metall übernehmen wird.

Neben der Ersten Bevollmächtigten wählte die Delegiertenversammlung auch das Amt der Geschäftsführung mit Schwerpunkt Mitglieder und Finanzen: gewählt wurde in dieser Funktion Jordana Vogiatzi. Sie folgt damit im April 2019 auf Hansjörg Schmierer, der nach mehr als 30 Jahren bei der IG Metall und davon 14 Jahren als Kassierer in den Ruhestand geht.

Die Delegierten stimmte mit einer überwältigenden Mehrheit von jeweils 97,5 Prozent für die Vorschläge des Ortsvorstandes, Nadine Boguslawski zur Ersten Bevollmächtigten und Jordana Vogiatzi zur Kassiererin zu wählen.

"Ich freue mich über das mir entgegenbrachte Vertrauen und die Möglichkeit, den Erfolg der IG Metall Stuttgart verantwortungsvoll mitzugestalten", so die Reaktion von Nadine Boguslawski auf das Wahlergebnis.

Martin Röll, einer der drei Geschäftsführer der IG Metall Stuttgart hatte den Personalvorschlag in die Konferenz eingebracht. Dazu sagte er: "Auf dem Amt einer Ersten Bevollmächtigten liegt ein hohes Maß an Verantwortung für eine erfolgreiche Gewerkschaftsarbeit vor Ort. Mit Nadine Boguslawski konnten wir eine hocherfahrene Gewerkschafterin und Tarifpolitikerin gewinnen, die die Entschlossenheit und die Fähigkeiten mitbringt, die Gewerkschaftsarbeit in Stuttgart für die nächsten Jahre maßgeblich mitzugestalten. Darüber und über das hohe Maß an dem ihr entgegengebrachten Vertrauen der Delegierten sind wir mehr als froh und blicken in eine positive Zukunft für unsere Organisation."

Nadine Boguslawski

Die 40-jährige Boguslawski gilt als Expertin für Tarifpolitik. Die gelernte Industrieelektronikerin engagierte sich viele Jahre ehrenamtlich in der Gewerkschaftsjugend und als Mitglied der Tarifkommission Metall- und Elektroindustrie in Niedersachsen. Als Betriebsrätin war sie maßgeblich an der Einführung des ERA-Entgeltsystems bei der Firma Carl Zeiss in Göttingen beteiligt. Nach einem Traineejahr bei der IG Metall wurde sie 2009 hauptamtliche Gewerkschaftssekretärin in der IG Metall Geschäftsstelle Hannover und später in Mannheim.
Zuletzt war sie als Tarifsekretärin der IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg tätig und verantwortete dort die Tarifpolitik der Metall- und Elektroindustrie des Bezirks an vorderste Stelle. Als Mitglied der kleinen Verhandlungskommission war sie an den Verhandlungen um den Tarifabschluss 2018 maßgeblich beteiligt.

Uwe Meinhardt

Der ausscheidende Uwe Meinhardt zog in seinem Rechenschaftsbericht eine positive Bilanz der Gewerkschaftsarbeit der vergangenen Jahre. In schwierigen Zeiten, wie beispielsweise der Wirtschaftskrise 2009 war es gelungen, gute und zukunftsweisende Vereinbarungen abzuschließen. Als Beispiele nannte er dazu die Tarifabschlüsse zur Beschäftigungssicherung und den Tarifvertrag "Kurzarbeit und Beschäftigung".
Meinhardt zeigte sich stolz über die damals wie heute demonstrierte Solidarität und die Bereitschaft der Belegschaften, gemeinsam für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und Standorte zu streiten.
Gleichzeitig mahnte er die anwesenden Delegierten zur Geschlossenheit. "In Zeiten des gesellschaftlichen Wandels brauchen wir alle Kraft, um die Interessen der abhängig Beschäftigten erfolgreich zu wahren", so Meinhardt auf der Versammlung. Auch in Zukunft wird es Angriffe auf die Tarifverträge geben, befürchtet das IG Metall-Vorstandsmitglied. Die AfD verfolge ganz eindeutig das Ziel, die Mitwirkungs- und Beteiligungsrechte in den Betrieben einzuschränken oder ganz abzuschaffen. Meinhardt: "Aber zu einer zivilisierten Arbeitsgesellschaft gehört der Schutz und die Beteiligung der Beschäftigten".

Nadine Boguslawski

Nadine Boguslawski sagte in ihrer Rede an die Delegierten: "Herausforderungen wie beispielsweise der Transformationsprozess in der Automobilindustrie werden die Arbeit der IG Metall in der nächsten Zeit prägen. Auch wenn die Geschäftsführung die Arbeit der IG Metall vor Ort verantwortet, so ist unser Kampf um die Verbesserung der Arbeits- und Lebensbedingungen eine Teamleistung, die das Engagement jedes und jeder Einzelnen braucht. Gewerkschaftsarbeit ist Mannschaftssport. Sei es im Betrieb oder im politischen Raum - nur gemeinsam werden wir Verbesserungen durchsetzen können."



Hintergrund:
Gewählt wird die Geschäftsführung alle vier Jahre von der Delegiertenversammlung:
Die Delegiertenversammlung besteht aus gewählten, betrieblichen Vertreterinnen und Vertretern und kann als das Parlament der Geschäftsstelle bezeichnet werden. Gleichzeitig ist sie das höchste, beschlussfassende Gremium auf örtlicher Ebene der IG Metall.
In Stuttgart setzt sich diese aus 200 ehrenamtlichen Funktionären aus 47 Stuttgarter Betrieben zusammen. Die IG Metall Stuttgart ist mit über 89.000 Mitgliedern die zweitgrößte Geschäftsstelle in Deutschland.

Anhänge:

Martin Roell, Nadine Boguslawski, Jordana Vogiatzi, Uwe Meinhardt und Hansjoerg Schmierer (v.l.n.r.)

Martin Roell, Nadine Boguslawski, Jordana Vogiatzi, Uwe Meinhardt und Hansjoerg Schmierer (v.l.n.r.)

Uwe Meinhardt

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Nadine Boguslawski

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Letzte Änderung: 21.11.2018