Keine Tarifeingriffe bei Valeo Wischer

Vorschaubild

15.01.2010 Management will 19,5 Millionen Euro pro Jahr bei den Personalkosten durch Tarifeingriffe sparen.

Mit dem vorgestellten 24-Punkte-Programm des Managements soll den Beschäftigten - mal wieder - in den Geldbeutel gegriffen werden.
Vor Weihnachten präsentierte das Valeo Management den Betriebsräten und den Vertrauensleuten der IG Metall einen Sparkatalog in Höhe von 19,5 Millionen jährlich. Wenn es nach den Valeochefs geht, soll die Belegschaft Einschnitte in alle relavanten Tarifverträge der Metall- und Elektroindustrie akzeptieren. Da ist z.B. von einer Absenkung der Entgelte um 10 Prozent die Rede, vom Wegfall des zusätzlichen Urlaubsgeldes, von einer Streichung von 4 Tagen Urlaub und dem Wegfall der bezahlten Erholzeiten.

Besagte 19,5 Millionen sollen zusätzlich zu den 12 Millionen jährlicher Einsparung aus dem Standortsicherungstarifvertrag aus dem Jahr 2006, von den Beschäftigten erbracht werden. "Eine Forderung nach 30 Prozent weniger Einkommen ist unangemessen, unanständig und keine Basis für Verhandlungen" so Matthias Fuchs, 2.Bevollmächtigter der IG Metall Ludwigsburg.

Der Betriebsrat und die IG Metall haben die Unternehmensleitung aufgefordert sich an die geltenden Tarifverträge und an den bestehenden Standortvertrag zu halten. "Wir verlangen, dass die Verschiebung der Tariferhöhung von 2,1 Prozent in das nächste Jahr noch vor Weihnachten zurückgenommen wird", so Ursula Genswürger, Betriebsratsvorsitzende von Valeo Wischer in Bietigheim. Der Betriebsrat und die IG Metall erwarten auch, dass die "AT-Beschäftigten" die ihnen zustehende Entgelterhöhung, rückwirkend zum Juni 2009, noch in diesem Jahr bezahlt bekommen.

Auf Infoveranstaltungen des Betriebsrates machten sich die Beschäftigten Luft. Viele Beschäftigten haben nach den Veranstaltungen ihre Arbeit nicht wieder aufgenommen und sind wütend und von ihrem Arbeitgeber enttäuscht nach Hause gegangen.

Der Tatendrang des Valeo-Managements ist ein weiterer Angriff auf Beschäftigte in unserer Region. Die vielzitierte Wirtschaftsethik scheint zum Fremdwort zu verkommen. Die Krise zum Alibi, um Menschen zu schröpfen. Den Mut und den Verstand, diesem Treiben Einhalt zu gebieten, scheinen nur noch die Betriebsräte, die Belegschaften und die IG Metall zu haben.

Letzte Änderung: 28.01.2010