Index und Traub vor LBBW

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14.10.2009 800 Beschäftigte protestieren am Dienstag zum Auftakt der Aktionswoche Maschinenbau in Stuttgart.

Die Wirtschaftskrise bedroht den mittelständischen Maschinenbau in der Region Stuttgart zu zerstören. Deshalb gehen die Maschinenbauer nun auf die Straße.

Zum Auftakt der Aktionswoche protestierten am 13. Oktober rund 800 Beschäftigte von Index (Esslingen) und Traub (Reichenbach)vor der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Bei der Index-Traub-Gruppe in Esslingen und Reichenbach - dem größten Drehmaschinenhersteller Europas - sind fast 1.000 Arbeitsplätze bedroht.Das wäre fast eine Halbierung der Belegschaft.

Auftragseinbrüche und unternehmensfeindliche Kreditbedingungen zwingen immer mehr Betriebe in die Knie. Die LBBW und Ministerpräsident Günter Oettinger kennen die Probleme, handelten jedoch trotz mehrmaliger Aufforderung und Lösungsvorschlägen von Seiten der IG Metall nicht.

"Die Maschinenbauer sind das Rückgrat der Industrie und trotzdem werden wir alleine gelassen", sagte Giovanni Conforti, Betriebsratsvorsitzender bei Index. Und: "Die Banken sollen den Mittelstand finanzieren, nicht ihre Bilanzen finanzieren." Lothar Bindert, Betriebsratsvorsitzender bei Traub, sagte: "Wir brauchen Hilfe und dafür kämpfen wir."

Der Fraktionsvorsitzende der SPD im Landtag, Claus Schmiedel, unterstützt die Maschinenbauer bei ihrem Kampf: "Wir müssen alles tun, um die Grundlage unseres Wohlstands zu erhalten." Die SPD habe im Landtag beantragt, Hilfen für die notleidenden Betriebe bereitzustellen. "Kommt alle, wenn das zur Abstimmung steht", rief Schmiedel den demonstrierenden Metallern zu: "Wir stehen an eurer Seite."

Uwe Meinhardt, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Stuttgart, sagte: "Maschinen- und Automobilbau sind die beiden Herzkammern des industriellen Herzens in der Region." Die IG Metall Stuttgart beteiligt sich deshalb ebenfalls an der Aktionswoche. So werden am 15. Oktober Beschäftigte von KBA MetalPrint vor die LBBW ziehen und auf die Situation in der Druckmaschinenbranche aufmerksam machen. Dort sollen 150 von 300 Arbeitsplätzen wegfallen.

Am 14. Oktober kommen die Beschäftigten von Heller (Nürtingen) nach Stuttgart. Bei den Heller Maschinenfabrik und Heller Services in Nürtingen - den größten Sondermaschinen-, Fräs- und Fräszentrenherstellern Europas - sind aktuell 450 Arbeitsplätze (das ist jeder Dritte) gefährdet. Bis Freitag werden Mahnwachen rund um die Uhr auf die bedrohliche Situation aufmerksam machen.

"Die Banken und der Ministerpräsident sollen endlich handeln", sagte Esslingens IG Metall-Bevollmächtigter Sieghard Bender.

Letzte Änderung: 16.10.2009